Was charakterisiert die Rolle des Logopäden als Kommunikator?

In der Rolle als Kommunikator [1] kommuniziert der Logopäde mit dem Klienten zum Erhalt und Austausch von Informationen für eine effektive Behandlung und Betreuung. Der Logopäde kommuniziert unter Anwendung eines klientenorientierten Ansatzes und trifft zusammen mit dem Klienten Entscheidungen. Der Logopäde stimuliert und unterstützt den Klienten bei der Suche und Verwendung von Informationen über seine Gesundheitsprobleme. Der Logopäde schafft zusammen mit dem Klienten eine gemeinsame Grundlage, sodass die Frage des Klienten auf eine konstruktive und effektive Art und Weise behandelt werden kann. Dabei soll der Klient möglichst selbst die Regie übernehmen oder behalten und sich optimal beteiligen. Der Logopäde kommuniziert klar und kultursensibel. Das bedeutet, dass er sich der eigenen Werte und Normen bewusst ist und die Werte, Normen, Präferenzen und kommunikativen Möglichkeiten des Klienten berücksichtigt. Für eine wirksame kommunikative Interaktion mit dem Klienten wechselt der Logopäde flexibel zwischen den verschiedenen kommunikativen Modalitäten (z. B. Sprechen oder Schreiben). Der Logopäde kommuniziert Informationen über Klientenkontakte nach den geltenden Richtlinien und entsprechend einer kommunikativ passenden Art und Weise in einer schriftlichen oder elektronischen Klientenakte. Beim Austausch von Informationen mit dem Klienten und anderen respektiert der Logopäde die Privatsphäre und das Vertrauen des Klienten.

[1] Die Rolle des Kommunikators beschreibt die kommunikativen Kompetenzen, die mit den Klientenkontakten zusammenhängen. Weitere kommunikative Kompetenzen werden bei anderen Rollen beschrieben, beispielsweise die Kommunikation innerhalb des Teams bei der Rolle des Teamplayers und die Präsentationsfähigkeiten bei der Rolle des Innovators.

Kernhandlungen

  1. Eine professionelle therapeutische Beziehung zum Klienten pflegen;
  2. Auf kultursensible Art und Weise mit dem Klienten kommunizieren;
  3. Den Klienten anregen, die Regie für die eigenen Gesundheitsziele zu übernehmen;
  4. Gezielter Wechsel zwischen verschiedenen Kommunikationsmodalitäten und unterstützenden Kommunikationsmitteln für eine optimale kommunikative Interaktion mit dem Klienten;
  5. Mündlich und schriftlich auf verständliche Art und Weise mit dem Klienten kommunizieren;
  6. Informationen über Klientenkontakte dokumentieren und austauschen, auf eine kommunikativ wirksame und angemessene Art und Weise, Aktenerhebung in Papierform, einer elektronischen Datei oder in einer anderen digitalen Umgebung.

Kompetenzniveaus

Niveau 1: Anfängerniveau (beginnend)
Der Logopädie-Student berücksichtigt in einer Simulationssituation die kommunikativen Möglichkeiten, Werte, Normen und Präferenzen des Klienten. Der Student kommuniziert in einer einfachen Simulationssituation mit dem Klienten sowohl mündlich als schriftlich auf eine korrekte und verständliche Art und Weise. Der Student führt in einer Simulationssituation auf angemessene Weise verschiedene Gesprächstypen, indem er klare Botschaften sendet, aufmerksam zuhört und observiert und mit Störungen effektiv umgeht. Der Student nutzt in einer Simulationssituation seine Grundkenntnisse über Kommunikation und Gesprächsführung, sodass mit dem Gesprächspartner eine positive Beziehung entsteht und konstruktive Ergebnisse erzielt werden können. Der Student dokumentiert Ausbildungsaktivitäten gemäß den Richtlinien.

Niveau 2: Übungsniveau (geübt)
Der Logopädie-Student berücksichtigt in einer Simulations- oder Praxissituation die kommunikativen Möglichkeiten, Werte, Normen und Präferenzen des Klienten und wechselt dabei zwischen verschiedenen Kommunikationsmodalitäten und unterstützenden Kommunikationsmitteln. Der Student kommuniziert in einer Simulations- und Praxissituation mit dem Klienten sowohl mündlich als schriftlich auf eine korrekte und verständliche Art und Weise. Der Logopädie-Student verwendet in einer Simulations- oder Praxissituation auf angemessene Weise verschiedene Gesprächsführungstechniken und kommuniziert, indem er klare Botschaften sendet, aufmerksam zuhört und observiert und mit Störungen effektiv umgeht. Der Student nutzt in einer Simulations- oder Praxissituation seine Grundkenntnisse über Kommunikation und Gesprächsführung, sodass mit dem Gesprächspartner eine positive gegenseitige Beziehung entsteht und konstruktive Ergebnisse erzielt werden können. Der Student trifft unter Begleitung zusammen mit dem Klienten Entscheidungen darüber, wie im Zusammenhang mit seiner Frage oder seinem Problem vorzugehen ist, und gewährt dem Klienten dabei Spielraum für eigene Entscheidungen. Der Student berichtet über die Klientenkontakte nach relevanten Richtlinien.

Niveau 3: Starterniveau (startfähig)
Der Logopäde stimmt in einer unbekannten und sich ständig ändernden Praxissituation die Kommunikation selbstständig und zielorientiert auf die kommunikativen Möglichkeiten, Werte, Normen und Präferenzen des Klienten ab. Dazu verwendet der Logopäde flexibel und kreativ verschiedene Kommunikationsmodalitäten und hilfreiche Kommunikationsmittel. Der Logopäde kommuniziert in einer komplexen Praxissituation mit dem Klienten sowohl mündlich als schriftlich auf eine korrekte und verständliche Art und Weise. Der Logopäde verwendet verschiedene Gesprächsführungstechniken für komplexe und unvorhersehbare Kommunikationssituationen und kommuniziert, indem er klare Botschaften sendet, aufmerksam zuhört und observiert und mit Störungen effektiv umgeht. Der Logopäde trifft selbstständig und gemeinsam mit dem Klienten Entscheidungen darüber, welcher Ansatz für die Behandlung seiner Frage oder seines Problems geeignet ist. Zudem regt er den Klienten an, Verantwortung zu übernehmen und aktiv zu handeln. Der Logopäde dokumentiert Informationen über die Kontakte mit dem Klienten rechtzeitig, vollständig, präzise und verständlich, unter Einhaltung der aktuell geltenden Richtlinien. Beim Austausch von Informationen respektiert der Logopäde die Privatsphäre und das Vertrauen des Klienten.

Beispiele für Berufsaktivitäten

  • Sensitivität für (Signale der) Werte, Normen und Präferenzen des Klienten zeigen;
  • Die eigene Kommunikation auf die kommunikativen Möglichkeiten des Klienten abstimmen;
  • Beim Klientenkontakt zwischen verschiedenen Kommunikationsmodalitäten wie verbal und nonverbal, mündlich und schriftlich hin- und herwechseln; mit und ohne Verwendung hilfreicher Mitteln für die Kommunikation; mit und ohne Dolmetscher;
  • Die Frage und Erwartungen des Klienten durch Empfangen und Senden sowie die Regulierung der Gesprächsführung klären;
  • Für- und Gegenargumente bezüglich der Entscheidungsmöglichkeiten öffentlich erörtern;
  • Den Klienten stimulieren, Abwägungen zu machen, die auf eine optimale Beteiligung ausgerichtet sind;
  • Klientenkontakte in einer (elektronischen) Akte dokumentieren, nach den geltenden Richtlinien für eine Aktenerhebung (NVLF, 2016) und gemäß den gesetzlichen Rahmenbedingungen.